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Nigeria: Böser Zauber in Motorradhelmen

von Michael Busse, Herausgeber der „Abuja Post“

Nigeria

Als 2009 die Helmpflicht für Mopednutzer eingeführt wurde, hatte den Sinn eines Helmes kaum jemand begriffen. Zwar behaupteten die Behörden, eine Kopfbedeckung könne Leben retten, doch Nigerianer haben es sich bereits vor Jahrzehnten abgewöhnt, auf die Märchen und Sagen der Oberen hereinzufallen. Der Mopedhelm konnte sich nicht durchsetzen. Fahrgäste der Taxi-Mopeds fürchteten, im Helm sei ein Zauber versteckt, der zur Bewusstlosigkeit führt, um sie auszurauben.

Die Fahrer der Mopeds hingegen klagten, dass nach der Fahrt kaum ein Passagier den Helm wieder abgegeben hat. Als beliebter bei den Fahrgästen und günstiger für die Fahrer erwiesen sich Eigenproduktionen wie ausgehöhlte Flaschenkürbisse oder geflochtene Palmblätter. Kam eine Polizeistreife in Sicht, stülpten sich die Mopednutzer alternativ einen Plastikeimer oder einen Kochtopf über den Kopf.